Der Schützenverein Bimbach in seinem 50. Gründungsjahr, Vortrag und Chronikfassung, Pfarrer Jugl

 

Der Schützenverein Bimbach in seinem 50. Gründungsjahr, Vortrag und Chronikfassung, Pfarrer Jugl.

Eine Chronik des Schützenvereins Bimbach zum 50-jährigen Jubiläum 2009

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Eine Chronik über den Schützenverein Bimbach zu schreiben ist an mich herangetragen worden und stellte eine Herausforderung dar, der ich mich stellen wollte, ist doch das Gründungsjahr 1959 und die sich anschließenden 50 Jahre eine mir persönlich vertraute Zeit. Obwohl nicht in Bimbach aufgewachsen, sondern ein paar unbedeutende Kilometer weiter nördlich im Hassbergkreis, auf einem Dorf namens Junkersdorf a.d. Weisach geboren, just in jenem Jahr 1959, haben sich die Wege des Schützenvereins und meine Wege, zuerst als Pfarrer der Kirchengemeinde Bimbach von 1991 bis 2003 immer wieder gekreuzt. Immer aber waren es Menschen, die hier wie dort, ob Schützenverein oder Kirchengemeinde, für die Menschen vor Ort tätig waren und besonders ihr Können, ihre Leistung und ihr Organisationsvermögen zur Verfügung stellten, damit dieses kleine Dorf am Rande des Steigerwaldes, das keinesfalls als das Größte unter den Dörfern im Landkreis Kitzingen in Erscheinung tritt, prosperieren würde und in bescheidenem Maße den Menschen das Gefühl des Daheimseins vermitteln möge.

Winter 2011- Bimbach vom südlichen Engang her betrachtet

Zwar bin ich kein Schützenbruder, wie man sich im Schützenverein beliebt anzusprechen, da war meine Konzentrationsfähigkeit auf ein Ziel für mich umtriebigen Menschen doch zu wenig ausgeprägt, aber mein Wohlwollen und meinen Respekt besaßen die Menschen, die diesen Verein und damit das Dorf auch prägten, von jeher. Vielleicht können deswegen auch die Älteren unter ihnen meine Anmaßung verzeihen, diesem Verein im 50.-igsten Jahr seiner Gründung eine Vereinschronik vorzulegen, die viele von ihnen noch besser aus der persönlichen Erfahrung und der persönlichen Anwesendheit beurteilen könnten.

Trotzdem, der Abstand eines Nichtmitgliedes, sozusagen eines Fremden und „Reingeschmeckten“, kann vielleicht auch neue Gedanken wecken und Ideen entstehen lassen, wie es weitergehen soll im 51, 52, 53....und wer weiß ich wievieltem Jahr, denn die Rückschau soll auch lehren, dass die vor uns liegende Zeit nicht leichter zu gestalten ist als die Zeit, die die Gründungsväter und –mütter dieses Vereins zu meistern hatten. Dabei werden es heutige Generationen leichter haben, was die Materialausstattung angeht (wir werden davon lesen und hören), das ist ganz sicher, aber eine viel größere Herausforderung wird sich auftun, wenn es gilt der Überalterung der hiesigen Bevölkerung entgegenzuwirken und immer wieder neue und auch junge Menschen für diesen Sport zu gewinnen und zu begeistern. Und besonders hierzu braucht es Fantasie und Beständigkeit, gutes Zielwasser und Menschen mit Augenmaß.

Jährliche Weihnachtsfeier mit Bescherung durch den Nikolaus bis 2009

 

Eines noch zum Vortrag: Natürlich will ich Sie begeistern für diesen Rückblick auf 50 Jahre Schützenverein, weiß aber auch, dass der eine oder andere bei meinem Vortrag vielleicht in eine ihm bequemere Welt des Nachdenkens und Träumens geraten könnte. Es sei ihm verziehen, weiß ich doch, zumal als Pfarrer, dass der Herr es „seinen Freunden im Schlafe gibt“, wie Sie im Psalm 127, 2, nachlesen können und es der so Entrückte, dann zumindest in der vom Schützenverein zu diesem Jubiläum herausgegebenen Festschrift nachlesen kann!

 

Die Anfänge – oder wie alles begann!

 

Aus dem ersten Protokolleintrag vom 1.03.1959 des Schützenvereins erfahren wir, das der neugegründete Verein insgesamt 37 Mitglieder aufweisen konnte, von dem immerhin 26 zur ersten Sitzung erschienen sind. Auf der Tagesordnung steht die Wahl des Vereinsvorstandes und nach kurzer Zeit stand dieser fest:

1. Vorstand Erich Mokry, 2. Vorstand: Robert Laufer, Schriftführer: Adolf Wexlberger, Kassier: Erwin Rückert, Schießwart: Helmut Göllner und zu Beisitzern wurden Wilhelm Porten, Lehrer Hugo Knauer und Adolf Appold von der Vorstandschaft bestimmt.

Wieder traf man sich, wie bereits zuvor am 21.02. zur Gründung des Vereins in der Gastwirtschaft Stubenrauch in Bimbach und knüpfte dabei an eine bereits seit 1928 bestehende Tradition einer Schützenvereinigung, namens „Bayerischer Junglandbund“, an, die damals auf einen Kleinkaliberstand in Geheeg nahe der keltischen Viereckschanze ihre Künste ausübte. Noch heute finden wir im Schützenhaus Relikte alter Schießscheiben, die aus dieser Zeit erzählen können.

 

Aber nichts ist möglich ohne das liebe Geld und so heißt es ausdrücklich, dass „von 1. bis 10. jeden Monats die Mitgliederbeiträge kassiert werden“[2]. Leider schrieb der Protokollant nicht auf, wie viel kassiert wurde, doch das Kassenbuch weist eine Aufnahmegebühr von 2,--DM aus und der Vereinsbetrag betrug jährlich 12,--DM[3]! Doch ein Schützenverein ist nur ein Schützenverein, wenn er Gewehre besitzt, erst am 24.03.1959, der zweiten Sitzung des jungen Vereins, wurde beschlossen, zwei Gewehre zu kaufen, nachdem Robert Laufer im März des Jahres ein Darlehen zum Kauf von Gewehren zur Verfügung stellte[4]. So wurde ein Gewehr bei der Fa. Beisel und ein weiteres bei der Firma Stürmer erworben. Dann machte man sich an die Arbeit, beschloss Schießzeiten „jeweils Sonntag abends 8.00 Uhr“ und die Bildung zweier Gruppen. Zuvor wurde mit freundlicher Genehmigung der Gastwirtschaft die Einrichtung zweier Schießstände im Saal des „Schwarzen Adlers“ eingerichtet. Ein Maitanz war ebenfalls geplant und auf den 30.05. gelegt worden, um dessen Durchführung sich Wilhelm Porten zu kümmern hatte, und es dauerte nur bis Pfingstmontag des Jahres und man veranstaltete ein Preisschießen zwischen 14.00 und 17.00 Uhr, bei dem jeder Schütze drei Scheiben zum Preis von 2,--DM kaufen konnte und die Möglichkeit auf Nachkauf für jeweils 50 Pfennige hatte. Die acht Bestplatzierten sollten geehrt werden!

 

Und so zieht sich durch die Protokolle immer wieder die bemerkenswerte Eigeninitiative der Vereinsmitglieder, ihren Schützenverein zu hegen und zu pflegen, sei es die Kleidung der Schützen zu komplettieren durch Krawatten, die Schießstände herzurichten, Futterale für Gewehre anzuschaffen oder gar die rückständigen Beiträge einzutreiben, wenn nötig mit Androhung von Rauswurf[5]. Was nicht ausblieb und auch der Reputation des jungen Vereins diente, waren Einladungen der umliegenden Schützenvereine wie Altenschönbach und Gerolzhofen, doch man wollte auch gut aufgestellt sein, wenn man dort erschien, und die Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen.

 

Ins Dorf hinein und damit in die Menschen sollte dieser Verein wirken und wenn es am Lebensende eines Schützenbruders wäre, den man mit Kranz und, wenn erwünscht, mit Grabrede verabschieden und die letzte Ehre erweisen wollte.[6]

Ja, mehr noch! Ein Theater wurde für den bevorstehenden 2. Weihnachtsfeiertag geplant und eine Karnevalsitzung sollte abgehalten werden[7]. So wird der Zusammenhalt der Menschen am Ort durch die Zeit bis zum Ende deutlich.

Die letzte Sitzung im Gründungsjahr fand am 21.12. statt und setzte noch eins drauf: Man beschloss ein Neujahrschießen am 3. Januar mit dem Preis einer Ehrenscheibe „auf Blattschuß“ wie es im Protokoll heißt. Und im Februar sollte der Vereinsmeister ermittelt werden.

Erst im März 1960 war der Schützenverein in der Lage ein weiteres neues Gewehr bei der Fa. Beisel zu kaufen. Die erste Jahreshauptversammlung des Vereins fand dann am 3.04.1960, um 12.30 Uhr, im Vereinslokal Stubenrauch statt, auf dem der 1. Vorsitzende Erich Mokry in seinem Jahresrückblick für die geleistete Arbeit dankte, die Leistungen der Mitglieder des Vereins herausstellte und darlegte, dass man neben dreier Gewehre nun auch über 5 Schießstände verfügte. Anerkennung fände man auch in den benachbarten Vereinen.

Bereits in der Sitzung vom 2. Juni 1960 legte 2. Schützenmeister Robert Laufer, der den erkrankten Erich Mokry vertrat, dar, dass man bereits seit Gründung des Vereins 23 bronzene, 14 silberne Nadeln des deutschen Sportschützenbundes geschossen hatte, ferner wurden eine Altersnadel in Gold, eine Jugendnadel und eine goldene Nadel des Deutschen Sportschützenbundes herausgeschossen.

Die beiden Sitzungen sollten die einzigen im Jahr 1960 bleiben, dann traf man sich erst wieder am 10. und am 27. Mai 1961, der Generalversammlung des Schützenvereins, auf der 2. Schützenmeister Robert Laufer ankündigte, sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen zu wollen, worauf  Erich Wexlberger zum 2. Schützenmeister gewählt wurde.

Von einem ersten Königsessen, das am gleichen Tag des Königsschießens stattfinden soll, ist in der Sitzung vom 28.09.1961 die Rede und zum ersten Mal wird erwähnt, dass der Schützenkönig „seinen Taler für die Königskette und die Königscheibe für das darauffolgende Jahr zu kaufen“ hat. Schützenkönig und beide Ritter „erhalten vom Verein ein Erinnerungszeichen in Gold bzw. Silber und Bronze.“ Für die vom Verein zu beschaffende Schützenkette soll, so steht es geschrieben, „ca.120,--DM aufgewendet werden.

Vieles wäre hier noch zu nennen, das langsam aber sicher den Verein komplettierte, wie z. B. den Kauf einer Königsscheibe für 30,--DM oder ein besonderes teueres Stück, eine Zirkelmaschine, mit der die Schüsse genau zu lokalisieren waren, für sage und schreibe 198,--DM, doch wollen wir ein wenig nach vorne blicken, um zu sehen, wie alles weiterging.

 

Die Jahre 1962 bis 1969 – ein Überblick mit Akzenten

Ich wandere ein wenig durch das Protokollbuch, finde im Jahr 1962 einen Rückblick mit den Worten: „Vereinsmeister für das Jahr 1996 ist Erich Wexlberger geworden, während Konrad Sassmann mit einem prächtigen Schuß Schützenkönig wurde“[8]. Die Euphorie war groß, wie auch die Gründung eines sogenannten „Vergnügungssausschusses“ 1962 beweist: Als Vergnügungsleiter werden Wilhelm Porten und als Mitglieder desselben Ausschusses Friedrich Appold, Artur Dornberger und Horst Hühsam erwähnt. Dieselben sollten eine Fahrroute für einen Vereinsausflug unterbreiten! Im Jahr 1963 finden wir einen Hinweis auf den Vereinsbeitrag für Jugendliche pro Monat von 50 Pfennigen und den Eintrag, dass für die Fahrten zu Rundenkämpfen immerhin 10 Pfennige pro Kilometer bezahlt werden.[9] Um die „Schießfreudigkeit“ zu steigern, beschloss der Vorstand am 16. Februar 1964 „versuchsweise ein Leistungsschießen einzuführen“ und der Kassier Erwin Rückert legte in der Jahreshauptversammlung am 22.02. einen Kassenbericht vor, in dem der Kassenbestand auf respektable 583,41 DM angewachsen war. Schmunzeln lässt einen der Eintrag, dass „neben den bereits angeschafften Hüten ein weißes Hemd getragen werden.. soll. Und um Verwechslungen zu vermeiden, sollten die Hüte mit dem Namen der Besitzer versehen werden.“

Da ist von „Schlachtenbummlern“ die Rede, die sich an den Kilometerkosten bei den Rundenkämpfen beteiligen sollten[10], wie von der Beschaffung eines Gewehrschrankes[11], aber auch von Rücktritten wegen „Arbeitsüberlastung“ 1965. Bei Rundenkämpfen beteiligen sich 1965 zwei Mannschaften und verbessern ihre Ergebnisse wesentlich und in Traustadt findet ein Freundschaftsschießen statt und die Kasse wächst an...! So kann man sich schon leisten, den „Maschinenschreiberinnen“, wie es im Protokoll heißt, für Schreibarbeiten 15,--DM zu erstatten.[12]

Erwähnt werden muss eine besondere Übergabe im Jahr 1967, da hatte der damalige 2. Schützenmeister Gerald Unger zu einer außerordentlichen Vorstandssitzung geladen, nachdem Rektor Knauer die Vorstandsgeschäfte abgegeben hatte. Der Dank für viele unermüdliche Stunden des Einsatzes als Schützenmeister und auch als Schriftführer war ihm gewiss[13]. Der Protokollant Philipp Merklein notierte: „Seine Dankesworte verband Rektor Knauer mit dem Wunsche, dass der Schützensache in Bimbach weiterhin die Treue gehalten werden möge, auch wenn es nicht immer leicht sei, tatkräftige Mitarbeiter im Vereinsleben zu finden.“[14]

Besonders vermerkt werden muss die Bitte des Schützenvereins im Protokolljahr 1967 unter Punkt 4. Fahne: „Anfrage an die alten Mitglieder und der Gemeindeverwaltung um Freigabe der Fahne an den Schützenverein“ (14.04.) und die Bitte an die „alten Teilnehmer der I. Weltkrieges“, die „Fahne des erloschenen Krieger & Veteranenvereins Bimbach unentgeltlich dem Schützenverein“ zu übergeben und diese dann zu renovieren.

Mitte des Jahres 1968[15] wurde dann der Vorschlag gemacht, ein 10-jähriges Gründungsfest mit Fahneübergabe zu begehen und im Protokoll vom 2. Februar des Jahres 1969 wurde ein Schriftstück referiert, dass die Erlaubnis des damaligen Schlossbesitzer Herrn von Dahmen darlegte, die Feldscheune für das Schützenfest zu überlassen. Zu diesem Zeitpunkt waren 38 Mitglieder beim Schützenverein gemeldet.

Vom 31.05 auf den 1.06.1969 sollte das Fest stattfinden und als Festausschuss wurden gewählt: Bürgermeister Michael Appold, Robert Laufer, Richard Dornberger und Erich Wexlberger. Gerald Unger schloss die Sitzung mit den Worten: „ dass das Schützenfest gut gelingen möge und es wird viel Mühe und Arbeit kosten.. zum Gelingen des großen Vorhabens des Schützenvereins“[16]

Dass dieses Fest ein Erfolg war, beweist nicht nur der 8-seitige Rückblick im Protokollbuch mit Einträgen wie:  „Tausende Festbesucher waren nach Bimbach gekommen“ und „Höhepunkt des Festes war der große Festzug“, sondern auch die begeisterten Meldungen in der örtlichen Presse. So war im Steigerwaldboten zu lesen: „Große Mühe hatte sich die ganze Einwohnerschaft gegeben, das Dorf zum Schützenfest mit Fahnenweihe prächtig zu schmücken“ und „nach vorausgegangener kühlen und regnerischen Witterung... hätte man nicht gedacht, dass der Wettergott den Bimbachern beim Festnachmittag noch so ‚hold’ gesinnt sein würde, als sich der Festzug um 13 Uhr auf der neuen Ortsverbindungsstraße Bimbach-Brünnau aufstellte, herrschte strahlender Sonnenschein. Die über 700 Festzugteilnehmer und die Besucher, die den Weg durch das mit Fahnen, Wimpelketten, Fähnchen, Transparenten und Birkengrün geschmückte Dorf säumten, kamen nicht nur aus der näheren, sondern auch aus der weiteren Umgebung!“ Und die MainPost titelte: „ Ein Faktor zur Förderung des Zusammenhalts“ und meinte dabei den Schützenverein, der in dieser Zeit noch der einzige Verein vor Ort gewesen war.

Teilnehmer waren u.a.:

Landrat und Schirmherr Dr. Kastner

Bürgermeister Michael Appold

Pfarrer Fritz Birkofer

Gauschützenmeister Richard Damm, Schweinfurt

1. Schützenmeister des Schützenvereins Gerald Unger

Gründungsvorstand Erich Mokry.

In dem von Pfarrer Birkofer geleiteten und vom Posaunenchor Prichsenstadt ausgestalteten Gottesdienst am 1.06., um 13.30 Uhr, wurde die neurenovierte und umgearbeitete Fahne geweiht.

Die Jahre 1970 bis 1984 – Aufbauarbeit und Alltag des Schützenvereins

 Wer vom Höhepunkt eines Festes kommt, dem wird der Alltag viel deutlicher bewusst. So will ich die folgenden Jahre überschreiben. Lange zehrte man noch von der Stimmung dieses zurückliegenden Schützenfestes, das, wie es sich in den Protokollniederschriften liest, „ein voller Erfolg war und einen größeren Überschuß des Schützenvereins erbrachte“ und den Bimbachern auch das Lob des Gauschützenmeisters Richard Damm sicherte.[17]

Kleinere und größere Aktivitäten waren im Laufe der nun folgenden Jahre angesagt, so auch wieder ein Kappenabend am 17.02.1973 im Vereinslokal, aber auch, man höre und staune, ein Vorschlag unterbreitet, „daß sich die Frauen der Mitglieder an einen Schwimmlehrgang beteiligen“ sollten.[18] Ob es dazu kam, ist im Protokollbuch nicht berichtet, aber die Nachfrage ergab, dass der Schwimmkurs in Volkach mit zirka 12 Personen durchgeführt wurde.

Sicher aber war und bleibt die Jugendförderung des Vereins ein großes Plus in der Arbeit des Vereins. So auch 1973, als man unter der Mitarbeit des Jugendsportleiters Josef Sassman ein „gebrauchtes Gewehr zum Preis bis zu DM 100,-- für die Jugendschützen“ erwarb.[19]

Doch was ist ein Verein ohne Munition: Am 18.04. des Jahres wird berichtet, dass 100 000 Kugeln als Munition angeschafft wurden und, weil alles teuerer wurde, auch der Preis für das Übungsschießen anstieg. Ja, der Alltag hatte einen wieder und ab und zu gehörte auch Kritik am Engagement dazu, wie die des Sportleiters Rudolf Holeska, am 18.10.1975 in der Jahreshauptversammlung, der über Training und Rundenkämpfe berichtete und „bemängelte, daß sich die Schützen nicht intensiv am Training beteiligen und dadurch auch keine besonders guten Ergebnisse erzielten.“

Trotzdem muss man aber hervorheben, dass sich bereits damals die große Aufgabe des Umbaus des alten Schulhauses zu einem Schützenhaus abzeichnete. Der Schützenverein bekam dazu im Jahr 1977 von der Stadt Prichsenstadt die Erlaubnis. Und dieses Haus hat, wie es 1. Schützenmeister Gerald Unger in der Niederschrift der Generalversammlung am 9.12.1977 formulierte, „nahezu ganz in Eigenleistung das heutige Aussehen erhalten“. Die war sicher den ehrenamtlichen Helfern zu verdanken, die beispielsweise wie Richard Dornberger, einen Großteil ihrer freien Zeit zur Renovierung zur Verfügung stellten. Und wo etwas investiert wird, da geht es auch wieder aufwärts: Schon auf dieser Sitzung konnte Holeska berichten, dass sich im Schützenhaus ein großer Trainingsfleiß abzeichnete, der besonders die Jugend betraf. Aber auch die war in anderer Hinsicht aktiv, in dem sie sich selber eigene Luftgewehre zum Üben anschaffte. Einen besonderen Dank aber stattete man Erwin Rückert als Vereinskassier ab, der seit Vereinsgründung 1959 insgesamt 18 Jahre das Amt des Kassiers ordentlich und zuverlässig ausführte.

 

Das Jahr 1977 muss aber auch als Jahr des Wechsels in Erinnerung bleiben, so wechselt der Schützenverein Bimbach[20] vom Schützengau Schweinfurt in den Schützengau Kitzingen (seit 1978). Dieses Jahr war aber auch ein Jahr der besonderen Herausforderung: Beim Stadtpokalschießen, am 4.12., im neurenovierten Schützenhaus von Prichsenstadt, an dem sich die Vereine Prichsenstadt, Altenschönbach und Bimbach beteiligten, konnte Bimbach den dritten Platz mit 2153 Ringen hinter Altenschönbach belegen.[21]

Nun ging es mit schnellen Schritten auf das 20-jährige Jubiläum des Vereins zu, das man im Jahr 1979 feiern sollte. Festgelegt wurde der 23. und 24.06. Getränke und Speisen mussten organisiert und Plakate wie Einladungsschreiben verfasst werden und am 28.01.wurde ein Festausschuss, bestehend aus 10 Leuten, gewählt.

Auf der Sitzung am 4.02. beschloss man Michael Appold zum Schirmherrn und Ehrenmitglied zu ernennen. Einen Monat später beschloss der Vorstand dann die Renovierung der Schützenfahne, dabei wollte man den alten Sinnspruch der Schützenfahne nicht verändern, Er lautete: „Mit Gott für König und Vaterland“.

Die neue Fahne und neue Uniformen des Schützenvereins[22] stellte man auf einem Gruppenbild mit Ehrendamen auf der Treppe zum Schloss vor und konnte damit beim Schützenfest brillieren. Auf diesem Fest wurde besonders von Gerald Unger der „gute Geist“ betont, der in dieser Gemeinschaft herrsche und Schirmherr Michael Appold führte aus, „dass der Bimbacher Schützenverein seine Aufgabe auch im Sinne eines wohlverstandenen Zusammenhalts der Dorfgemeinschaft erblickt habe,..., ein Vereinsleben zur Förderung der Gemeinschaft noch wichtiger ist, dies auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen der älteren und der jüngeren Generation.“[23]

Einen besonderen Abschluss fand dieses Fest durch die Proklamation des

1. Schützenkönigs der Großgemeinde Prichsenstadt, Günter Linz, und die Ehrung von Gründungsmitgliedern wie Hugo Knauer und Erich Mokry sowie dem Ehrenmitglied Hans Feldhäuser und dem Leiter der Vereinsgeschicke seit nunmehr 12 Jahren, Gerald Unger.

Greifen wir noch ein paar Aktivitäten heraus, die sich bis in die heutige Zeit des Bestehens des Vereins erhalten haben, so müssen wir die Beteiligungen am Stadtpokalschießen nennen, aber auch gesellige Ereignisse wie ein ausführlich in Bildern dokumentiertes Kesselfleischessen im Jahr 1982[24], die Organisation der alljährlichen Kirchweihen, und besonders sei erwähnt, dass Bernd Göllner, damals 17 Jahre alt, im Jahr 1983 mit einem 121,5 Teiler die Königswürde beim Stadtpokal errang, wie die für den 11.12.1983 erstmals beschlossene kleine Weihnachtsfeier[25], für die im Jahr 1984 alle Dorfbewohner eingeladen wurden und bis heute Junge und Alte in der Adventszeit zusammenbringen.

 

Doch schon wieder standen die Zeichen auf Feier! So war mit Nachdruck des 25-jährige Gründungfest vorzubereiten. Seine Planung durchzieht die Niederschriften wie einen roten Faden: Es war für die Kirchweih im Juli geplant. Mit Großem Festzug durch das Dorf, unter Beteiligung des Patenschützenvereins Gochsheim und anderer Vereine aus der näheren und weiteren Umgebung sowie vielen Ehrungen, beging man dieses Jubiläum.

 

Die Jahre 1985 bis 1997 – Der Schützenverein als feste Größe im Ortsgeschehen

 Der Schützenverein Bimbach hatte sich als eine feste Größe in der Dorfgemeinschaft und in der Schützenvereinsgemeinschaft etabliert. In den Protokollbüchern kann man das Gehen der „Alten“ und das Kommen der „Jungen“ in den Niederschriften Name für Name ablesen. So werden die Niederschriften auch zu einem Erinnerungsbuch aller, die in diesem Dorf dem Verein die Treue hielten und auch aus den umliegenden Dörfern, Brünnau, Neudorf, Schallfeld, Oberschwarzach usw. dem Vereinsleben Auftrieb und Substanz gaben und geben.

Ein besonderes Jahr sei doch erwähnt, das Jahr 1987, denn es zeigt auch, dass dem Verein immer wieder Neues gelang: Zum ersten Mal gab es eine Schützenkönigin. Sie hieß Rudolph Petra.

Und immer wieder waren auch Renovierungen und Umbauten im Schützenhaus erforderlich, wie der Einbau eines Strom-Erdanschlusses und dem Einbau einer Gasheizung im selben Jahr. Dazu gesellten sich Abschiede, derer man in der Generalversammlung vom 11.04.1987 besonders gedachte: Der Tod des Altbürgermeisters, Schützenbruders und Ehrenmitglied des Schützenvereins, Michael Appold, im Januar des Jahres 1986. Von 1966 bis zur Gebietsreform im Jahre 1972 hatte er die Geschicke der Gemeinde Bimbach, wie es in der Traueranzeige hieß, „mit viel Umsicht“ geleitet.

Eine Satzungsänderung war für den bestehenden Schützenverein ebenfalls eine  wichtige Entscheidung. Am 26.08.1987 beschloss man in einer außerordentlichen Sitzung, zu der 29 Mitglieder erschienen, einstimmig die Gemeinnützigkeit des Vereins, die dann am 25.02.1988 durch eine Beamtin des Amtsgerichts/Registergerichts Kitzingen im Protokollbuch[26] dokumentiert und im Vereinsregister eingetragen wurde. Und so heißt es im §8 der Satzung wortwörtlich: „Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.“

Ein besonderes Ereignis stellte in diesem Jahr die 750 Jahrfeier der Ersterwähnung Bimbachs in einer Urkunde des Bischofs Hermann von Lobdeburg dar, wodurch Bimbach weit über seine Grenzen hinaus durch die Organisation eines Festzuges durch die Jahrhunderte Bimbacher Lebens bekannt wurde. Und hier durfte natürlich ein Bürgerschießen nicht fehlen. Bürgerkönig wurde Heinrich Schimmel mit einem 148,0-Teiler.

Dass der Verein Generationen übergreifend aktiv war, zeigte sich bei diesem Bürgerschießen auch an der Altersbeteiligung: Der Jüngste war der 13 Jahre alte Klaus Hußlein und die älteste Teilnehmerin Anni Lenk mit 63 Jahren.[27]

Untersucht man das Protokollbuch nach weiteren Aktivitäten, so merkt man, dass der Verein in ruhigen Bahnen dahinglitt und sich immer wieder die eine und andere Aktivität zum normalen Schießbetrieb hinzugesellte. Besonders die Kirchweih ist der Ort, wo man auf die Bedürfnisse der Besucher eingehen will, so z.B. mit der erstmaligen Einrichtung einer Kaffeebar und eines Eisverkaufes, die auf der Sitzung am 15.05.1989 beschlossen wurden. Verantwortlich waren für die Organisation Monika Appold und Ulrike Bergmann.

1989 ist auch das 30-jährige Schützenvereinsjubiläum zu begehen, dass besonders hervorgehoben wurde durch die Anschaffung eines Erinnerungsscheibe mit der Aufschrift: „30 Jahr Schützenverein Bimbach – 1959 –1989“. Der Gewinner der Scheibe war Willibald Eich mit einem 285-Teiler und wurde zusammen mit Schützenmeister Gerald Unger dafür in der Zeitung porträtiert.[28]

Ein ehemaliges Gründungsmitglied, Adolf Appold, wird an seinem 75. Geburtstag, dem 15.12., zum Ehrenmitglied des Schützenvereins ernannt und im selben Jahr beschließt die Vorstandschaft die Ernennung von Erich Mokry ebenfalls mit Wirkung zum 1.1.1990 zum Ehrenmitglied.[29]

Folgt man der Beurteilung des Schützenmeisters, dann wird man die „Höhepunkte“ des Vereins so zusammenstellen dürfen: Königsball, Kirchweih, Königs- und Vereinschießen sowie Königsessen, auf dem dann die neuen Könige und Vereinsmeister bekannt gegeben werden.[30]

Der derzeitige Mitgliederbestand des Schützenvereins betrug 69 Mitglieder.

 

Besonders in den Folgejahren kümmert man sich um den Nachwuchs und gewinnt einige Jungschützen und der damalige Gewinner der Jugendscheibe hieß Joachim Sassmann.

Immer wieder warten Renovierungsarbeiten und Umbauarbeiten auf die Mitglieder und so kümmert man sich in diesem Jahr besonders um die Abtrennung eines Nebenraumes vom Wirtschaftraum, aber auch ein Fernsehgerät und einen Mikrowelle halten Einzug in das Vereinsgebäude. Man geht eben mit der Zeit!

 

Mit dieser Niederschrift über die Jahreshauptversammlung des Jahres 1990 endet das erste Protokollbuch und das neue beginnt mit dem Eintrag über die Vereinsmeister 1991. Dieses Jahr findet auch wieder das Stadtpokal- und Großgemeindeschießen in Bimbach statt. Im Vorfeld geht man daran, eine neue Wandverkleidung im Schützenhaus einzubauen, aber auch die Bestuhlung zu erneuern. Ein weiteres Mitglied wird Ehrenmitglied: Artur Dornberger. [31]

Auch weiterführende Ideen wurden diskutiert, so brachte Anton Blattner die Idee auf, eine Tischtennisplatte anzuschaffen und eine Unterabteilung für den Tennissport zu gründen und dafür einen Tennisplatz neben dem neuangelegten Bolzplatz in der Siedlung zu bauen. Im selben Jahr wurde ein Dart-Automat für 1.200,--DM gekauft, der im abgetrennten Nebenraum des Schützenvereins (Jugendraum) angebracht wurde.

Aber wie so vieles, wurde auch das Leben teuerer und das betraf auch den Schützenverein. So wird ausdrücklich am 21.02.1992 eine Getränkepreiserhöhung erfasst: 0,25l Wein kosten 3,50 DM, 0,5l Pils 2,30 DM und eine  Knackwurst 1,20 DM, das Brötchen kriegt man schon für  30 Pfennige. Und wer es „härter“ braucht, der kauft den 0,02l Asbach für 2,--DM!

Doch es gibt auch für den Ort Positives zu verzeichnen und wird extra im Protokollbuch erwähnt: Drei Personen erklären sich neu bereit ab März den Wirtschaftdienst im Schützenhaus zu verstärken![32]

Besondere Erwähnung findet auch im Protokoll und in einem Zeitungsartikel die Tatsache, dass der Schützenverein im Jahr 1993 vier Mannschaften aufweisen könne, wobei die erste Mannschaft nach Sportleiter Rudolf Holeska „die besten Aussichten (hat), Meister zu werden“. Und das alles bei nur 78 Mitgliedern.[33]

Wieder zeigt sich aber auch der Einsatz für den Verein und sein Umfeld, dass ein Rasenmäher angeschafft wurde, mit dem man das Sportgelände in der „Siedlung“ und den Kinderspielplatz mähte. Dafür wurden 950,-- DM ausgegeben und ein Teil von der Jagdgenossenschaft finanzierte.[34]

Dass auch immer stärkere Verordnungen für den Umgang von Lebensmitteln den Verein betrafen, zeigte sich an der Behandlung des Tagesordnungspunktes „Untersuchung beim Gesundheitsamt Kitzingen für den Umgang mit Lebensmitteln bei Veranstaltungen“ in der o.g. Sitzung. Fünf Personen erklärten sich bereit, die Untersuchungen durchführen zu lassen.

Im Jahr 1994 verabschiedet sich Holeska nach 20-jähriger Tätigkeit aus dem Dienst des Sportleiters und wünschte dem zu wählenden Nachfolger (Erhard Rückert, gewählt am 15.01.1994) „eine erfolgreiche Zeit, trainingsfleißige Schützen, den Schützen ein sicheres Auge und die ruhige Hand dazu.“

Im selben Jahr veröffentlicht der neugewählte Sportleiter Erhard Rückert zum ersten Mal seinen Sportleiterbericht am 19.11. beim Königsessen in Neudorf. Dieser Bericht wird direkt ins Protokollbuch übernommen.[35]

In diesem Jahr werden auch 15 Schützenanzüge bestellt, zu denen jedes Mitglied 200,-- DM zu zahlen hatte, der Rest: 185,--DM pro Anzug wurde vom Schützenverein übernommen.

Im Jahr 1995 fallen wieder verschiedene Ausgaben des Schützenvereins an, so wurde mit 1000,--DM die Anschaffung einer Lautsprecheranlage der Kirchengemeinde bezuschusst, die seitdem auch bei der Kirchweihpredigt vor dem Schützenhaus gute Dienste tut.[36] Der Mitgliederbestand beträgt 76 Mitglieder. Die letzte Niederschrift im Protokollbuch wird in der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins am 22.02.1997 im Protokollbuch angefertigt, später werden die Berichte in Ordnern gesammelt.[37]

 

Die Jahre 1997 bis Frühjahr 2009

 Die meisten Dorfeinwohner Bimbachs sind über diese Zeit noch am besten informiert, deshalb werde ich die Darstellung dieser Zeit auf das unbedingt Nötige konzentrieren, zumal eine historische Bewertung der Leistungen dieses Vereins in der Dorfgeschichte eher der nachfolgenden Generation zustehen würde.

Sicher bleibt: Der Schützenverein hat seinen festen Ort im Geschehen des Dorfes, er wirkt integrativ auf Neubürger und gestaltet unser Dorf mit Engagement und Selbstvertrauen. Er erneuert sich auch immer wieder durch Rücktritte und Neuaufnahmen und vor allem durch Neubürger, die im Schützenverein Verantwortung übernehmen.

Dies ist schon in oben angegebenen Sitzung vom 22.02. zu beobachten. Ein Chronist überschreibt den Wechsel des ersten Schützenmeisters Gerald Unger zum neuen ersten Schützenmeister Rolf Landeck als „Ende einer Vereinsära“[38]. Auf Anraten Ungers hin übergeben die Mitglieder durch Wahl den Stab an den „Jungen“ Rolf Landeck, der bereits zweiter Schützenmeister war, und ermöglichen so eine Verjüngung des Vereins von der Spitze her.

Zweiter Schützenmeister wird Günther Appold und neuer Schriftführer Helmut Hühsam, Kassier bleibt weiterhin Arthur Dornberger.[39]

Landeck gab in seiner Rede nach der Wahl der Hoffnung Ausdruck, dass der Verein und die neue Führung gut zusammenarbeiten.[40]

Das dies gelingen sollte, zeigte die Bewährungsprobe in Form der Durchführung des 40-jährigen Schützenjubiläums im Jahr 1999.

Im Jahr des Wechsels wurden dabei Akzente gesetzt, wie die Durchführung einer „Dorf- und Vereinsmeisterschaft im Schafkopfturnier“ am 1.03. mit 24 Teilnehmern.[41]

Das 40-jährige Jubiläum wurde mit der Kirchweih gefeiert. Zahlreiche Gäste und Abordnungen der befreundeten Vereine stellten sich als Gratulanten ein und ein Mitbegründer des Vereins, Hugo Knauer, ließ die Vereinsgeschichte am 03.07. in einem Kommersabend Revue passieren, indem er besonders auf die Fahnenweihe und den Umbau des ehemaligen Schul- und Rathauses zum Schützenhaus einging.[42] Zu diesem Anlass legte Landeck zum ersten Mal einen Abriss der Geschichte des Vereins vor.[43]

Ein für das Dorf besonderer Akzent in der Arbeit des Schützenvereins war und bleibt sicher die Errichtung einer Bogenabteilung, die aus einer Bogenschießvorführung im September 1999 hervorgegangen war. Der Leiter der Bogenschießabteilung Adolf Wagner schrieb in einem Überblick zusammenfassend: „, dass Bogenschießen eine Sportart ist, die sowohl bei jung und alt, bei Frauen und Männern sehr gut ankommt“ und erhofft sich, dass dadurch „mehr junge Leute im Schützenverein aktiv“[44] werden. Und betrachtet man sich die Ergebnisberichte des Bogenschießens im selben Jahr, so sind immerhin für den Schützenverein 7 Personen in der Jugendklasse an den Start für den Stadtpokal am 17. Juni gegangen. Manuela Seubert konnte dabei von 180 möglichen Ringen 162 für sich erzielen. Die Schützenklasse war mit 12 Teilnehmenden beteiligt, wobei Adolf Wagner 169 Ringe von 180 möglichen erzielte.[45] Beim Kirchweihpokalschießen am 24.06. in Bimbach gingen bereits 8 Jugendliche an den Start und 14 in der Schützenklasse.[46]

Auch im Jahr 2001 ist das Bogenschießen eine feste Größe im Vereinsleben und der amtierende Abteilungsleiter Wagner äußert in seinem Bericht, dass er sich sicher sei, „dass der Bogensport in Bimbach zu einer festen und von Erfolg gekrönten Einrichtung wird.“[47]. Die regelmäßige Teilnahme von 9 Jugendlichen und 7 Erwachsenen beim Training gibt ihm offensichtlich recht![48] Doch Erfolg und Teilnahme an Übungen hängen auch vom Sportleiter ab. Und so muss Landeck auf der Jahreshauptversammlung vom 15.03.2003 nach dem Weggang Adolf Wagners auch feststellen: „ So hatten wir in der Bogenabteilung keinen Sportleiter und es ging Berg ab.“[49] Doch wo Schatten, da ist auch Licht! Ein Neuer tritt in die Lücke und übernimmt das Bogentraining: Josef Sassmann.[50]

Und so kann auch im Jahr 2004 ein Bogenturnier mit Grillabend am Sportplatz durchgeführt werden[51] und im Jahr 2006 nehmen 12 Schützen und 12 Jugendliche in Bimbach teil und setzten die Tradition „Bogenschießen mit Grillabend“ fort.[52] Dann wird es erst einmal ruhig um das Bogenschießen.

Dass man aber in Bimbach das Feiern beherrscht, zeigt sich auch im Jahr 2007: Da feierte man nämlich „ 20 Jahre nach der 750 Jahrfeier 1987“ und rundet dieses Fest mit einem „Bimbachertreffen“ Ehemaliger ab, das, wie es Landeck berichtete: „ ein voller Erfolg“ war.[53]

Die Mitgliederstatistik weist in diesem Jahr 73 Mitglieder über 18 Jahre aus und vermerkt ausdrücklich. „In Kürze kommen 8 Jugendliche neu zum Verein.“[54]

Der neue erste Sportleiter, der Erhard Rückert nachfolgte, war bereits am 24.02.2007 gewählt worden und heißt Benjamin Kirchberger.[55] Die Statistik und die Berichte über das Vereinsleben enden im Jubiläumsjahr 2009 mit dem Protokoll zur Jahreshauptversammlung. Darin wird der derzeitige Stand der Mitglieder mit 81 genannt und vermerkt: „ Somit ist der Schützenverein Bimbach der stärkste Verein im Schützengau (Kitzingen) mit Neuaufnahmen.“[56]

 

Es braucht nur noch wenige Worte, um darlegen zu können, dass der Schützenverein für das Dorf Bimbach „die“ Größe ist und bleibt, die den Menschen vor Ort Heimat bietet und unerlässlich dazu beiträgt, dass Ehrenamtliche, ob Jung oder Alt, ihr Dorf und seine Zeit gestalten können. Schon deshalb ist es dringend nötig, dass die Verantwortlichen auf der gemeindepolitischen Ebene die Arbeit dieser Menschen stets anerkennen, sie nicht erschweren und am besten mit Rat und Tat fördern.

Die Mitglieder und Förderer des Vereins sind aber gleichzeitig Multiplikatoren einer intakten Dorfgesellschaft, die anderen davon berichten, wie Alt und Jung zusammenleben und zum Wohl aller gemeinschaftsfördernd arbeiten können.

In diesem Sinne ist dem Schützenverein Bimbach „Viel Glück“ und eine gesegnete Zukunft für die „Jahre nach 50“ zu wünschen.

 

© Pfarrer Wilfried Jugl, im März 2009

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



[1] Dem Verfasser lagen zwei Protokollbücher und für die Zeit nach dem 22.02.1997 zwei Aktenordner vor. Die jeweiligen Sitzungsniederschriften werden mit Datum angegeben, wenn nicht im Haupttext bereits vermerkt. Das älteste Protokollbuch weist Niederschriften bis zum 2.05.1990 auf. Ich benenne es mit römischer Ziffer I, das zweite Buch beginnt ab 1990 und endet mit der Niederschrift vom 22.02.1997. Ich nenne es Nr. II. Eine Seitenzahl folgt in arabischer Ziffer. Die Ordner für die Zeit ab 1997 werden mit römisch III benannt. Hierbei wird in Protokollordner (III,A) und in Materialordner (III,B z.B. Zeitungsausschnitte) unterschieden.

[2] an angegebenem Ort (aaO) I,2

[3] Informationen vom derzeitigen Kassier Artur Dornberger

[4] nach Informationen des o.g. Kassiers wurde das Darlehen am 26.03.1959 gewährt in Höhe von DM 400,--. Das Darlehen wurde im selben Jahr am 07.06. zurückgezahlt.

[5] aaO  I, Sitzung vom 17.06.1959

[6] aaO  I, Sitzung vom 10.08.1959

[7] aaO  I, Sitzung vom 27.10.1959

[8] aaO  I, Sitzung vom 24.03.1962

[9] aaO  I, Sitzung vom 19.03.1963

[10]  aaO  I, Sitzung vom 22.04.1964

[11]  aaO  I, Sitzung vom 30.10.1964

[12] aaO  I, Sitzung vom 22.06.1965

[13] aaO  I, Sitzung vom 03.01.1967

[14] aaO  Philipp Merklein in der Sitzung vom 3.01.1967

[15] aaO  I, Sitzung vom 29.06.1968

[16] aaO  I, Sitzung vom 28.02.1969

[17] aaO  I, Sitzung vom 17.10.1970

[18] aaO  I, Sitzung vom 10.02.1973, wie zu erfahren war, wurde der Schwimmkurs mit 12 Personen im Frühjahr 1973 in Volkach tatsächlich durchgeführt. (Information von Kassier A.Dornberger)

[19] aaO  I, Sitzung vom 07.03.1973

[20] aaO  I, Protokoll der außerordentliche Mitgliederversammlung am 19.11.1977

[21] aaO  I, Chronikeintrag im Niederschriftenbuch mit Bild und Zeitungsausschnitten

[22] Informationen vom Kassier A. Dornberger: Insgesamt wurden 20 Schützenanzüge am 23.03.1979 beschafft.

[23] aaO  I,71: zitiert nach Zeitungsausschnitt

[24] aaO  I, der Beitrag nimmt insgesamt drei Seiten ein!

[25] aaO  I, Protokoll vom 04.11.1983

[26] aaO  I, 139: Dokumentation am 25.02.1988

[27] aaO  I, 140f: Zeitungsberichte

[28] aaO  I, Zeitungsbericht zum Protokoll vom 7.06.1989

[29] aaO  I, Sitzung vom 12.11.1989

[30] aaO  I, Sitzung vom 27.01.1990

[31] aaO  II, Sitzung vom 09.03.1991

[32] aaO  II, Sitzung vom 14.03.1992

[33] aaO  II, Sitzung vom 27.02.1993

[34] aaO  II, Sitzung vom 25.04.1993

[35] aaO  II, 45

[36] aaO  II, Sitzung vom 02.03.1996

[37] aaO  II,63 –65, Ordner III,A (die Protokolle der Jahreshauptversammlungen) und III,B (Zeitungsausschnitte und Presseberichte)

[38] aaO  III,A

[39] ebenda

[40] ebenda

[41] aaO  III,A: Bericht des 1. Schützenmeisters R. Landeck 1998

[42] aaO  III,B: aus: Bericht der MainPost ohne Datum, Verfasser Hugo Knauer

[43] aaO  III,A: Rolf Landeck: Geschichtliches in Kürze des SV Bimbach 1959 e.V.

[44] aaO  Bericht von Adolf Wagner vom 17.03.2000

[45] aaO  Ergebnisse des Stadtpokalschießens am 17.06.2000

[46] aaO  Ergebnisse Bogenschießen beim Kirchweihschießen am 24.06.2000

[47] aaO  Bericht vom 09.03.2001 zur Jahreshauptversammlung am 10.03.

[48] aaO  Jahresbericht, S.1

[49] aaO  Bericht von der Jahreshauptversammlung am 15.03.2003, S.1.

[50] aaO  ebenda

[51] aaO  Bericht zur Jahreshauptversammlung 2004 (ohne genaues Datum), S.2

[52] aaO  Bericht vom 12.02.2006 zur Jahreshauptversammlung, S.2

[53] aaO  Bericht vom 08.02.2008 zur Jahrehauptversammlung  2008, S.2.

[54] aaO  ebenda S.1

[55] aaO  ebenda S.1, Punkt 1

[56] aaO  Protokoll zur Jahreshauptversammlung 2009 (ohne genaues Datum), S.1