Das Schloss in Bimbach - eines der ältesten Barockschlösser Unterfrankens stellt sich vor

Das Schloss in Bimbach.

Die Herren Fuchs aus Bimbach hatten das Schloss seit 1443 in Besitz und waren seitdem eng mit der Kirche verbunden. Die urkundliche Ersterwähnung der ersten Schlossanlage, von der Sie noch heute einen überdachten Torbogen an der rechten Seite des Schlossgebäudes erkennen können, war im Jahr 1385. Der gotische Schlossbau wurde im Bauernkrieg 1525 von den einheimischen Bauern verbrannt, nachdem der Schlossherr, Wolf von Bimbach, nach Würzburg zur Verteidigung der Veste Marienberg beordert worden war. Doch die Bauern ließen die Familie des Schlossherren und das Gesinde unbehelligt abziehen. Später wurden dann die Rätelsführer, zwei Bauern aus Eschenau, einer aus Brünnau und einer aus Järkendorf, vor der Schmiede des Dorfes hingerichtet.. 

Schloss und Schlosshof aus ähnlicher Perspektive im November und Dezember 2011 photographiert.

Schloss zur Kirchweih 2016 mit Kirchweihumzugsutensilien

Freitreppe des Schlosses in der Hand der Kirchweihburschen und -mädchen 2016

In den Jahren 1585 bis 1586 baute Rudolf Fuchs von Bimbach ein zweites Schloss im Renaissancestil wieder auf. In der Zeit der Erbauung residierte er in Neuses am Sand. Doch auch diesem Schloss war keine lange Zukunft beschert. Es war bereits nach 100 Jahren so baufällig, dass es abgerissen und durch einen weiteren Neubau ersetzt werden musste. Um das Jahr 1700 ließ Ludwig Reinhold Fuchs von Bimbach die Anlage im Rohbau beginnen und 1703 wurde sie vom Schlossherren Ernst Fuchs von Bimbach vollendet. Die Steine für dieses Schloss stammten aus der Burgruine Stolburg oberhalb von Handtal. Der damalige Fürstbishof Johann Philipp Greifenclau hatte Ludwig Reinhold Fuchs gestattet, die ruinösen Teile der Burg weiterzuverwenden.

Aus der jüngeren Schlossbesitzergeschichte:

Im Nachlass Walter Merkleins, der dem Arbeitskreis freundlicherweise von Rolf Landeck zur Verfügung gestellt wurde, findet sich ein Artikel des Steigerwaldboten vom 17. 01.1961 mit dem Titel: Bimbachs erster Ehrenbürger: Reichfreiherr Fuchs. In Auschnitten wird er hier wiedergeben: 

"Mit einstimmigen Beschluß vom 5. Januar 1961 hat der Gemeinderat Bimbach Hans Reichsfreiherrn Fuchs von Bimbach und Dornheim, k. und k. Rittmeister a.D., aus Anlaß seines 75. Geburtstages in dankbarer Anerkennung seiner um die Gemeinde Bimbach erworbenen Verdienste das Ehrenbürgerrecht verliehen."

Der feierlichen Übergabe wohnten mit Bürgermeister Josef Wexlberger, den Gemeinderäten und Gemeindeschreiber Lehrer Knauer auch Landrat Dr. Held bei, der gekommen war, um die Glückwünsche der Landkreisverwaltug zu entbieten. Von der Freihherrlich Fuchs'schen Revier- und Rentenverwaltung Burgpreppach waren Oberforstmeister Georg Truhlar und Oberstleutnant a.D. Ernst von Dahmen anwesend. 

In einem Gedichtvortrag der Schülerin Christel Winkler wurden dem Jubilar herzliche Geburtstagswünsche zuteil.... 

Der Bürgermeister hob hierbei besonders sein Eintreten in der schweren Zeit bei Kriegsende hervor, ferner die bereitwillige Ueberlassung eines Grundstückes, das auch den "Grundstock" für den Siedlungsbau in Bimbach bildete, wodurch eine Anzahl Wohnungen für Heimatvertriebene geschaffen werden konnte...."

 

Auch der Abriss des Lebenslaufes ist aus Merkleins Arbeit zu entnehmen (Art v.16.01.1961)

 

Hans Reichfreiherr Fuchs von Bimbach und Dornheim wurde im Jahr 1886 in Berlin geboren.

Schulausbildung u.a. am Bismarck-Gymnasium in Berlin Willmersdorf, anschließend Ausbildung im Kadettenkorps Potsdam,

1904 Fähnrichexamen, danach ein Jahr auf der SMS Moltke (Dreimastvollschiff mit Hilfsmaschine),

1905 Dienst in der österreichischen Armee im k. und k. Dragonerregiment Nr.6, 

dann Offizierskarriere: 

1906 Leutnant, 1914 Oberstleutnant und 1917 Rittmeister. Ende der Offizierslaufbahn 1918 

In den Jahren 1934 bis 1944 lebte er mit seiner Frau in Wien. Er war sicher kein Freund des Naziregimes! 

Nach 1945 lebte er wieder in Bimbach, musste aber nach Besetzung des Schlosses in Bimbach durch die Amerikaner nach Neudorf und auf das Schloss Hallburg ausweichen. 

Nach dem Krieg war er eine Amtsperiode als Gemeinderat tätig und im Kreistag aktiv. 

1. April 1959: Tod seiner Ehefrau Eugenie Reichsfreifrau Fuchs von Bimbach, geborene von Hoeffern zu Saalfeld. 

Sie wurde in der Familiengruft in Neudorf beigesetzt. 

Hans Reichfreiherr Fuchs zu Bimbach und Dornheim war mit ihr 52 Jahre verheiratet 

Er selbst war auch Patronatsherr der Evangelischen Kirche zu Bimbach, die sich seiner Unterstützung sicher sein konnte. 

17.01.1961 Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Bimbach 

Er starb am 21. Mai 1963 im Alter von 77 Jahren und wurde ebenfalls in der Gruft in Neudorf beigesetzt.

(Zusammenfassung Pfr.Jugl)

 

 

Weitere Informationen zum Schloss finden Sie sowohl in der Chronik zu Bimbach wie bei den Schlossbesitzern selbst, die heute das Schloss mit viel Engagement erhalten. Immer wieder werden vom Schlossherrn Führungen angeboten und die Bevölkerung zu Klavierkonzerten eingeladen.

Hinweise zur Ruine Stolberg finden Sie u.a. in: Der Steigerwald. Zeitschrift einer fränkischen Landschaft, 5. Jg., Januar 1985, Nr.1, S.1ff

Das Schloss ist heute in Privatbesitz der Familie Gottfried Schäfer und beherbergt heute zum Teil das Weingut Laufer, das Weine aus der Umgebung Bimbachs ausbaut und vermarktet.

 

Am 9. Mai 2009 fand ein Kommersabend anlässlich der 50-jährigen Wiederkehr der Gründung des Schützenvereins im Schloss statt. Informationen, siehe oben!

 

Renovierungen

Unser Bimbacher Schloss braucht Pflege und diese wird ihm von den Schlossbesitzern zuteil. Zurzeit werden die ehemalige Bibliothek und weitere Räume im Schloss sorgfältig renoviert. Tapeten werden restauriert und besonders die alte Rupfentapete wieder hergerichtet. Im Jahr 2016 war das Ergebnis auch für die Ortsbewohner unter sachkundiger Führung von Dr. Schäfer und Familie Barthel zu bewundern! Natürlich durfte ein guter Tropfen Wein aus dem eigenen Weinberg nicht fehlen!

Bimbacher Wein  - eine alte Tradition lebt wieder auf!

renovierte und neuangebrachte Rupfentapete im Bimbacher Schloss, 2016

Details der neurenovierten Rupfentapette im Schloss zu Bimbach, 2016

Die ehemalige Bibliothek in neuem Glanz!

Asiatische Mode im Bimbacher Schloss - Entdeckungen hinter alten Tapeten!